Die in der Norm C 60755 spezifizierten Schutzvorrichtungen, die mit Reststrom arbeiten, sind in erster Linie dafür vorgesehen, Schutz vor gefährlichen und potenziell tödlichen elektrischen Schlägen zu gewährleisten.
Die IEC 60755 legt die Betriebsmerkmale dieser Schutzvorrichtungen fest. Die Details zur Installation dieser Vorrichtungen, um das erforderliche Schutzniveau zu gewährleisten, sind in verschiedenen Abschnitten der IEC 364(1) beschrieben.
Es gibt zwei Hauptanforderungen zum Schutz gegen elektrischen Schlag:
Schutz gegen indirektes Berühren
Dieser Schutz bezieht sich auf Vorrichtungen, die dazu dienen, gefährliche Spannungen an berührbaren metallischen Teilen zu verhindern, die in jedem Fall geerdet sein müssen. Diese metallischen Teile stehen nur unter Spannung, wenn ein Erdschluss auftritt.
Unter diesen Bedingungen entsteht die Gefahr nicht durch den direkten Kontakt mit einem unter Spannung stehenden Leiter, sondern durch die Berührung geerdeter metallischer Teile, die mit einem unter Spannung stehenden Leiter in Kontakt stehen.
Die Vorschriften erkennen an, dass ein Reststromschutzgerät mit ausreichender Empfindlichkeit (IEC 60755 Abschnitt 5.14, Tabelle IV) auch einen hohen Schutz gegen direktes Berühren bieten kann.
Jedoch wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ein Reststromschutzgerät nicht als eigenständige Schutzmaßnahme betrachtet werden sollte, sondern als Ergänzung zur direkten Erdung dient.
Anders ausgedrückt:
Die in IEC 60755 festgelegten Betriebsmerkmale basieren auf den in IEC 479 enthaltenen Sicherheitsanforderungen.
Diese Vorrichtungen bieten zudem einen sehr guten Schutz gegen Brandgefahr, die durch anhaltende Erdschlussströme entstehen kann, bevor Überstromschutzvorrichtungen auslösen.
Die IEC 60755 umfasst Reststromschutzvorrichtungen mit:
Nennspannungen bis 440 V AC
Nennströmen bis 200 A
Vorrangig für den Schutz gegen elektrische Schläge vorgesehen
Sie kann zudem als Leitfaden für Reststromschutzgeräte mit Nennströmen über 200 A und Spannungen bis zu 1000 V AC dienen.
Die IEC 60755 gilt für Schutzvorrichtungen, die:
Für Reststromschutzgeräte, die entweder mit oder ohne Überstromschutz integriert sind, können zusätzliche oder spezielle Anforderungen erforderlich sein.
Falls ein Reststromschutzgerät zusätzliche Funktionen bietet, muss es in Kombination mit den jeweiligen Normen für diese Funktionen geprüft und angewendet werden.